Schraubertipps

Was man selbst gelernt oder falsch gemacht hat, sollte man ruhig verraten:

Standrohr zerlegen

Zuerst sollte man sich um eine Abstützung des Motors kümmern. Passende Kiste (nein, kein Karton!) oder Holzstapel unter den Motor stellen, damit das Rad ausgebaut werden kann, und damit die ganze Chose nicht nach vorne wegkippt...

Gabelöl ablassen und die Reste durch eintauchen der Gabel rauspressen. Vorsichtig vorgehen, damit nicht soviel rumspritzt. Am besten einen Helfer dazunehmen, der einen passenden Behälter unter die Ablassschraube hält.

Vor dem Ausbau der/des Standrohre(s) muss das Vorderrad und das Schutzblech entfernt werden: Tachowelle von Rad abschrauben, Schrauben der Klemmschellen unten an den Standrohren abschrauben, Klemmschalen entfernen und Schrauben sofort wieder anbringen. Bremsmomentplatte abschrauben (linkes Standrohr) und am Rahmen anbinden. Bremsleitung aus Führung am Schutzblech aushängen, Schutzblechschrauben abschrauben, Schutzblech abnehmen und Schrauben wieder anbringen. Das ganze ist ziemlich einfach und selbsterklärend...

Danach muss das Tauchrohr an der oberen und unteren Gabelbrücke gelöst werden. Schrauben losdrehen und dann versuchen, das Tauchrohr rauszuziehen. Falls Rost dies verhindert, etwas Rostlöser aufsprühen und eine kurze Pause einlegen. Wenn es danach geht, kommt der Akt der Zerlegens...

Das Tauchrohr ist im Standrohr mit einer Inbusschraube (Innensechskant) befestigt. Um diese zu lösen lässt man die Verschlusschraube des Tauchrohres drin! Das Standrohr wird im Schraubstock eingespannt (Vorsichtig, nicht zerquetschen!!!), dann versucht man die Inbusschraube herauszudrehen. Falls sich dabei "innen" was mitdreht ist "Trick-17" angesagt:

Den Verschlussstopfen rausdrehen und die Feder herausnehmen (Einbaulage beachten, am besten markieren). In den Schraubstock eine Ratschenverlängerung einspannen, darauf soviele Verlängerungen setzen, dass man fast die Länge des zusammengepressten Gabelbeines erreicht. Oben eine Inbusnuss aufsetzen (6 oder 8 mmm) danach das Gabelbein mit der Einfüllöffnung voran daraufsetzen.

Worum es geht lässt sich anhand des Bildes besser erklären: Im Standrohr befindet sich das eigentliche Dämpfungselement (Teil Nummer 267), welches die Überströmbohrungen für das Dämpfungsöl enthält. Dieses muss blockiert werden, damit die Schraube (Teil Nummer 349) herausgedreht werden kann. Hierzu wird mit der oben beschriebenen Konstruktion das Teil Nummer 267 blockiert. Damit lässt sich die Inbusschraube drehen und der Dämpfer zerlegen. (Klick auf das Bild vergrößert!)

Jetzt fest zusammendrücken (in Richtung Schraubstock) und damit das innere Teil blockieren. Jetzt sollte man die Inbusschraube herausdrehen können.

Des Rätsels Lösung: Das "innere" Teil (fester Bolzen mit Dichtung, welcher das Tauchrohr führt) hat an dem der Einfüllöffnung zugewandten Ende ein Loch, welches in etwa die Form einer Inbusnuss hat. Ich habe für diesen Trick eine 6mm-Nuss von Hazet benutzt.

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Die Schraube ist vermurkst

Die Ölablassschraube besitzt im Original einen Aufsatz M 14. Da sich die Ölwanne stark erhitzt, zieht sich diese Schraube quasi von selbst fest. Die Versuche, mit ungeeignetem Werkzeug den Bolzen herauszuschrauben (Maulschlüssel...), enden damit, dass die Mutter schnell "rundgedreht" ist. Ich habe in diesem Fall die Holzhammermethode angewandt: Körner (das ist ein Schlagwerkzeug, mit dem Bohrlöcher markiert - ankörnt) nehmen, zweiten Mann die Maschine halten lassen und dann versuchen mit dem Körner den feste "Unterlegscheibe" zu drehen, indem man mit dem Hammer feste draufhaut...

Das der Körner auf dem "Kragen" der Ölfilterschraube angesetzt wird ist klar. Das man danach eine neue Schraube braucht ebenso. Aber dann bitte eine Schraube mit 17er Aufsatz (also eine, die mit einem 17er Schlüssel gelöst wird...), die man im Zubehör erwerben kann.

Bitte dabei vorsichtig zu Werke gehen, da die Ölwanne eines der nicht mehr lieferbaren Teile ist...

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Es geht nicht auseinander

Um die Vergaser von der Grundplatte zu lösen werden zuerst die acht grossen Schrauben herausgedreht. Auf dem linken Bild ist die Grundplatte ohne Vergaser zu sehen, auf dem rechten Bild erkennt man die acht grossen Halteschrauben, die die Vergaser auf der Grundplatte halten. 

Danach die Verbindungsplatten der Vergaser entfernen. Das sind auch die Sicherungs-Schrauben, die zur Vergasersynchronisation entfernt werden müssen. Achtung:Die Vergaser müssen danach synchronisiert werden!!. Danach die Verbindungsgelenke (grosse Schrauben) öffnen und vorsichtig die Feder und den inneren Hebel entfernen. Die mittleren Vergaser sind mit den äusseren verbunden! Vorsichtig auseinanderziehen!

Zum Thema Vergaser synchronisieren hier demnächst mehr...

Es empfiehlt sich, die Vergaser einzeln abzubauen, damit keine Teile vertauscht werden!!

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© Reinhold Karn, 20.08.2006, Mail an den Verfasser ("nospam" bitte entfernen)